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Beitrag vom 05. November 2025

Volvo Trucks erweitert seine Stopp-Start-Technologie um Motor-Aus im Gefälle ab rund 60 km/h, MAN und E.ON weiten ihr öffentliches E-Lkw-Ladenetz nach Österreich aus, Knorr-Bremse und Cojali starten einen europaweiten ECU-Reparaturservice, die Deutsche Bahn beruft Bernhard Osburg zum Güterverkehrsvorstand, Amazon nimmt in Großbritannien die ersten eActros 600 in Betrieb und Iveco sowie MAN melden Großaufträge für Elektrobusse in Italien und Südafrika – das sind unsere Top News in Woche 45 des Jahres 2025.

Volvo Trucks erweitert seine Stopp-Start-Technologie um Motor-Aus im Gefälle ab rund 60 km/h, MAN und E.ON weiten ihr öffentliches E-Lkw-Ladenetz nach Österreich aus, Knorr-Bremse und Cojali starten einen europaweiten ECU-Reparaturservice, die Deutsche Bahn beruft Bernhard Osburg zum Güterverkehrsvorstand, Amazon nimmt in Großbritannien die ersten eActros 600 in Betrieb und Iveco sowie MAN melden Großaufträge für Elektrobusse in Italien und Südafrika – das sind unsere Top News in Woche 45 des Jahres 2025.

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Beitrag vom 05. November 2025
Das Bild zeigt einen silberfarbenen Volvo-Lkw mit Auflieger, der auf einer kurvenreichen Straße fährt. Die Straße ist von Felswänden flankiert.
(c) Volvo Trucks

Volvo erweitert Stopp-Start von „nur im Stand“ auf Bergab-Segelphasen: Befindet sich der Lkw im Leerlauf (Neutral), ist keine Pedaleingabe aktiv und die Mindestgeschwindigkeit von ca. 60 km/h überschritten, schaltet der 13-Liter-Diesel automatisch ab. Das System nutzt I-See/I-Roll mit Strecken- und Topografiedaten und berücksichtigt Temperaturfenster (u. a. Schutz der Abgasnachbehandlung). Servolenkung bleibt durch eine separate, getriebeseitige Pumpe erhalten. Bei Gas- oder Bremsimpuls oder Unterschreiten der kritischen Geschwindigkeit startet der Motor sofort neu – die Fahrzeugkontrolle bleibt jederzeit voll erhalten. Damit soll bis zu ~1 % Kraftstoff eingespart und damit weniger CO₂ ausgestoßen werden außerdem sollen die Betriebskosten ohne zusätzlichen Aufwand für die Fahrer gesenkt werden. Die Funktion kommt für FH, FM und FMX in Kombination mit dem I-Save-Antriebsstrang und dem D13TC (Turbo Compound)

Eine Gruppe von Personen steht bei einer Spatenstichzeremonie.
(c) E.ON

MAN Truck & Bus und E.ON bauen ihr öffentlich zugängliches Schnellladenetz für E-Lkw weiter aus und erweitern es jetzt auch auf Österreich. Insgesamt planen die Partner rund 170 Standorte mit etwa 400 Ladepunkten in Europa, davon 45 in Österreich und entlang wichtiger Transitstrecken. Die erste Station entsteht in Eugendorf bei Salzburg in direkter Nähe zur Autobahn A1. Dort stehen zwei Hochleistungs-Ladepunkte mit bis zu 400 kW bereit, die bereits auch für Megawattladen vorbereitet sind. Die Stationen sollen rund um die Uhr zugänglich sein, herstellerunabhängig funktionieren und per App reserviert werden können. Weitere Standorte sind unter anderem in Villach, Ansfelden, Graz und Leopoldsdorf vorgesehen. Das Konzept zielt darauf ab, dass Lkw in der gesetzlich vorgeschriebenen Pause nachladen können – zum Beispiel rund 300 Kilometer Reichweite in etwa 45 Minuten.

Glasfassade eines modernen Bürogebäudes mit Knorr-Bremse-Logo auf einem weißen Schild im Vordergrund.
(c) Knorr Bremse

Knorr-Bremse und Cojali starten einen europaweiten Reparaturservice für elektronische Steuergeräte (ECUs) in Nutzfahrzeugen. Das Angebot deckt mehr als 2.500 verschiedene ECU-Typen ab – von Lkw und Bussen bis hin zu Land- und Offroad-Maschinen. Defekte Steuergeräte sollen nicht einfach ersetzt, sondern wieder instandgesetzt werden. Dafür betreiben die Partner vier spezialisierte Zentren in Tschechien, Spanien, Frankreich und Italien. Das senkt Kosten, reduziert Ausfallzeiten in der Werkstatt und verhindert zusätzlichen Elektroschrott. Die Diagnose basiert auf einer gemeinsamen Softwarearchitektur, mit der Fehler markenübergreifend analysiert werden können. Für Flottenbetreiber bedeutet das: weniger Standzeit, weniger Teilekosten, längere Nutzungsdauer der Fahrzeuge.

Bernhard Osburg im Anzug mit verschränkten Armen steht vor einem Güterzug mit Tankwagen und einem Arbeiter in orangefarbener Schutzkleidung auf dem Bahngleis.
(c) Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn stellt den Vorstand neu auf: Bernhard Osburg, früher CEO von Thyssenkrupp Steel, übernimmt ab dem 15. November 2025 den Bereich Güterverkehr und soll die defizitäre Cargo-Sparte wieder stabilisieren. Er folgt auf Sigrid Nikutta. Die Neubesetzung ist Teil eines größeren Umbaus unter der neuen Bahnchefin Evelyn Palla. Weitere zentrale Posten gehen an Karin Dohm (Finanzen) und Harmen van Zijderveld (Regionalverkehr). Hintergrund ist der Wille, die DB Cargo effizienter und zuverlässiger aufzustellen – und den Schienengüterverkehr so wieder wettbewerbsfähig zu machen.

Mehrere blaue Amazon-Lkw mit weißen Pfeilen fahren auf einer Hängebrücke über einen Fluss.
(c) Amazon

Amazon hat im Vereinigten Königreich die ersten batterieelektrischen eActros 600 aus einem Großauftrag übernommen. Insgesamt sollen es mehr als 200 Fahrzeuge werden. Die Sattelzugmaschinen werden für Transporte zwischen Logistikzentren und städtischen Umschlagpunkten eingesetzt, also auf der sogenannten „mittleren Meile“. Um den Betrieb im Alltag abzusichern, baut Amazon an zentralen Standorten eigene Schnelllader mit bis zu 360 kW. Damit lassen sich die Batterien laut Unternehmen in ungefähr einer Stunde von rund 20 auf 80 Prozent bringen. Großbritannien entwickelt sich damit zu Amazons größtem europäischen Einsatzgebiet für schwere Elektro-Lkw.

Gelber Kleinbus mit geöffneter Tür und ausgeklapptem Rollstuhlrampe, geparkt vor einem modernen Glasgebäude.
(c) Iveco

Die Region Kampanien im Süden Italiens beschafft 87 vollelektrische Minibusse von Iveco Bus. Die Fahrzeuge sind unter acht Meter lang und für den Linienbetrieb zwischen kleineren Orten und Schulen ausgelegt. Ziel ist es, den Schülerverkehr moderner, leiser und emissionsfrei zu gestalten – gerade dort, wo klassischer Linienbusbetrieb mit großen Fahrzeugen wirtschaftlich schwierig ist. Die Busse kommen mit Sicherheits- und Überwachungssystemen für den Transport von Kindern und werden auf planbaren Strecken eingesetzt. Das erleichtert die Elektrifizierung, weil die Umläufe klar definiert sind und Lademöglichkeiten planbar bleiben.

Weißer MAN-Bus mit blauen Linienmustern fährt auf einer Straße, Bäume und Gebäude im Hintergrund.
(c) MAN

MAN hat einen Auftrag über 100 vollelektrische Stadtbusse für Südafrika erhalten – nach eigener Aussage der größte Elektrobus-Auftrag des Unternehmens außerhalb Europas. Die Busse des Typs Lion’s Explorer E sind zwölf Meter lang und nutzen ein Batteriesystem mit insgesamt 320 kWh (vier Module zu je 80 kWh). Die Produktion erfolgt weitgehend lokal: Die Fahrgestelle entstehen im MAN-Werk Pinetown, der Aufbau im Werk Olifantsfontein. Die Auslieferung ist für 2026 und 2027 vorgesehen. Die lokale Fertigung soll dafür sorgen, dass Service, Ersatzteile und Know-how langfristig im Land verfügbar bleiben.

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