Clean Transport Corridor, evTrailer 2, DAF

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Clean Transport Corridor, evTrailer 2, DAF

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Beitrag vom 24. September 2025

EU gibt Startschuss für das im Frühjahr angekündigte Großprojekt „Clean Transport Corridor“, das Forschungsprojekt evTrailer 2 liefert erste Ergebnisse, DAF startet Serienproduktion der Elektro-Lkw XD und XF Electric, RWTH Aachen erhält Straßenzulassung für Brennstoffzellen-Lkw und Daimler Buses zieht erfolgreiche Bilanz beim der eIntouro-Sommererprobung – das sind die Top News in Woche 39 des Jahres 2025.

EU gibt Startschuss für das im Frühjahr angekündigte Großprojekt „Clean Transport Corridor“, das Forschungsprojekt evTrailer 2 liefert erste Ergebnisse, DAF startet Serienproduktion der Elektro-Lkw XD und XF Electric, RWTH Aachen erhält Straßenzulassung für Brennstoffzellen-Lkw und Daimler Buses zieht erfolgreiche Bilanz beim der eIntouro-Sommererprobung – das sind die Top News in Woche 39 des Jahres 2025.

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Beitrag vom 24. September 2025
Karte zeigt Lkw-Ladekorridore in Europa mit aktuellem und geplantem Infrastrukturausbau.
(c) Europa.eu

EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas hat den Startschuss für das im Frühjahr angekündigte Großprojekt „Clean Transport Corridor“ gegeben. Damit soll die Elektrifizierung zentraler Strecken des Transeuropäischen Verkehrsnetzwerkes (TEN-V) vorangetrieben werden. Im Rahmen der Initiative wollen neun EU-Mitgliedstaaten ihre Kräfte beim Aufbau schneller Ladeinfrastruktur für E-Lkw bündeln – im Einzelnen Belgien, Dänemark, Deutschland, Litauen, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen und Schweden.

Kern der Idee ist, dass Kommission und Mitgliedstaaten zusammen an einem europäischen Vorstoß für saubere Verkehrskorridore arbeiten, allen voran entlang wichtiger Logistikkorridore. Im Fokus der Initiative steht dabei nicht nur der (technische) Aufbau der Lader an sich, sondern auch die Rationalisierung der Genehmigungsverfahren, die Mobilisierung von Finanzmitteln und die Durchsetzung eines vorrangigen Netzausbaus.

Gruppe steht vor einem Lkw-Anhänger mit integrierten Solarpanels an Seite und Rückseite.
(c) Fraunhofer

Parallel dazu liefert das Forschungsprojekt evTrailer2 bereits greifbare Ergebnisse auf Technologieebene. Die Basis bildet denn auch der im Rahmen des Vorgängerprojekts evTrailer entwickelte 3-Achsen-Sattelauflieger mit E-Traktion und Energiespeicher zur Antriebsunterstützung von konventionellen Sattelzugmaschinen mit bis zu zwölf Tonnen. Mit ihm erreichten die Initiatoren ein Treibhausgas-Minderungspotenzial (THG) von bis zu 20 Prozent. In evTrailer2 ist nun der schwere Verteilerverkehr ab zwölf Tonnen aufwärts in den Fokus gerückt worden. Die Forschungsgruppe setzte sich dabei das Ziel, mit ihrem Konzept die THG-Minderungsziele der EU von minus 30 Prozent bis 2030 bereits bei Projektende zu erreichen. Und das ist nach Angaben der Initiatoren gelungen. So soll nach Angaben der Projektverantwortlichen durch die Optimierung des elektrisch betriebenen Sattelaufliegers für die Traktionskooperation mit der Zugmaschine Einsparungen von 30 bis 40 Prozent bei den Treibhausgasemissionen erzielt worden sein.

Vier weiße Elektro-Lkw von DAF stehen nebeneinander auf einem freien Parkplatz.
(c) DAF

DAF Trucks hat angekündigt ,ab dem vierten Quartal 2025 seine Elektro-Lkw XD Electric und XF Electric in Serie auf den Markt zu bringen. Damit will die niederländische Paccar-Tochter ihr Angebot in den Baureihen XD und XF erweitern, die bislang vor allem mit Dieselantrieben unterwegs waren. Die neuen Modelle wurden laut Hersteller von Beginn an auch für einen elektrischen Einsatz konzipiert. Gefertigt werden sie in einer eigens errichteten Montagehalle in Eindhoven, wo Batteriemodule und Hochspannungskomponenten integriert werden.

Die Fahrzeuge sind sowohl für den Verteilverkehr als auch für längere Strecken ausgelegt. Während der XD Electric mit Batterien zwischen 210 und 525 kWh ausgestattet werden kann und Reichweiten zwischen 200 und 500 Kilometern bieten soll, lässt sich die XF-Variante auch für den Fernverkehr konfigurieren. Zum Einsatz sollen modulare Paccar-Elektromotoren mit einer Leistungsspanne von 170 bis 350 kW und Drehmomenten von bis zu 2.400 Newtonmetern kommen. Geladen werden soll mit bis zu 325 kW an der DC-Schnellladesäule, optional steht ein 22-kW-Onboardlader für AC-Strom zur Verfügung. Angeboten werden unterschiedliche Achskonfigurationen für Zugmaschinen und Solofahrzeuge, die je nach Ausstattung Zuggewichte bis 50 Tonnen erlauben. 

Bunt folierter Lkw mit RWTH-Logo steht am Straßenrand in der Nähe von Bäumen.
(c) RWTH Aachen, Fabian Schmitt

Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM)der RWTH Aachen hat für seinen Brennstoffzellen-Lkw im Rahmen des Projekts SeLV eine Einzelbetriebserlaubnis erhalten. Damit darf der Prototyp nun regulär im Straßenverkehr getestet werden. Vorgestellt wird das Fahrzeug Ende September auf der Nutzfahrzeugmesse NUFAM in Karlsruhe.

Das SeLV-Projekt verfolgt einen modularen Ansatz: Der entwickelte Antriebsstrang kombiniert eine Brennstoffzelle mit elektrischen Komponenten und soll sowohl in Neufahrzeuge integriert als auch zur Nachrüstung bestehender Lkw genutzt werden können. Ziel ist es, im Schwerlastbereich Reichweite und Nutzlast zu erhalten und gleichzeitig den CO₂-Ausstoß deutlich zu reduzieren.

Elektrischer Überlandbus mit Mercedes-Logo fährt auf einer baumbestandenen Straße.
(c) Daimler Truck

Mercedes-Benz eIntouro, der elektrische Überlandbus von Daimler Buses, hat eine umfassende Sommererprobung in Andalusien erfolgreich abgeschlossen. Über fünf Wochen hinweg wurde der Bus extremen Bedingungen ausgesetzt: Umgebungstemperaturen bis 45 °C, Strecken in bergigem Gelände, Strecken mit Höhenunterschieden bis zu 2.500 m, Volllastfahrten sowie die Nutzung öffentlicher Schnellladestationen. Man testete insbesondere das Wärmemanagement von Batterie und Klimatisierung, das Verhalten des gesamten elektrischen Antriebsstrangs unter Hitze und Belastung, und auch das Ladeverhalten unter realen Bedingungen. Zusätzlich wurden im Rahmen anderer Prüfungen Wintertests bis −30 °C in der Nähe des Polarkreises durchgeführt, um zu sehen, wie das Fahrzeug ganzjährig funktioniert. Zwei Prototypen bewältigten dabei Strecken von Mannheim bis Granada und zurück – rund 4.000 Kilometer – und nutzten dabei öffentliche Schnelllader in Deutschland, Frankreich und Spanien. 

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