Patrick Seidl, Chief Commercial Officer bei Voith HySTech

Können Sie Ihre Position und ihr Unternehmen kurz vorstellen? 

Die Voith HySTech (=Voith Hydrogen Storage Technologies) agiert als junge dynamische Einheit innerhalb des Technologiekonzerns Voith. Mit einer hoch motivierten Mannschaft erstklassiger Experten und vielen guten Ideen bildet die Voith HySTech die Speerspitze der Innovation im globalen Markt der Wasserstoffspeichersysteme. In meiner Rolle als Chief Commercial Officer fokussieren mein Team und ich uns vor allem auf die Anforderungen und Projekte unserer Kunden wie z.B. das strategische Produktmanagement, strategische Partnerschaften und den Vertrieb unserer Lösungen.

Patrick Seidl
Chief Commercial Officer bei Voith HySTech

Was bedeutet der IAA TRANSPORTATION Slogan „People and Goods On The Move“ für Sie?

Für mich steht der Slogan „People and Goods On The Move“ insbesondere für eine Welt im Wandel. Veränderungen sind in Deutschland leider oft negativ konnotiert, ich möchte dafür werben, dass mit jeder Veränderung auch eine Chance einhergeht und der Wandel per se erst einmal wertneutral ist. Selten in der Geschichte gab es so viele Möglichkeiten die Mobilität um uns herum aktiv mitzugestalten, was eine unglaublich spannende und erfüllende Aufgabe ist.  

Was erhoffen Sie sich von der IAA TRANSPORTATION 2024?

Ein Feuerwerk an Innovationen für die aufkommende Zero Emission Mobilität. Ich denke der Mobilitätswandel ist endgültig auch im Nutzfahrzeugbereich angekommen und wir sehen viele spannende Neuentwicklungen sowohl auf technischer Ebene als auch hinsichtlich der Geschäftsmodelle der Zukunft.

Welches Thema werden Sie auf der IAA TRANSPORTATION 2024 vorstellen?

Wir als Voith HySTech sehen insbesondere in der Wasserstofftechnologie eine große Chance die Nutzfahrzeugbranche nachhaltig zu dekarbonisieren, ohne zu große Einschränkungen im Nutzungsverhalten hinnehmen zu müssen. Wir konzentrieren uns dabei mit vollständigen Wasserstoffspeichersystemen auf ein Schlüsselelement der zukünftigen Wasserstoffmobilität.

Welches essenzielle Zukunftsthema findet in der Öffentlichkeit zu wenig Beachtung?

Aus meiner Sicht sprechen wir in der Öffentlichkeit zu wenig über die Lieferketten für unsere (grüne) Energie. Die Abhängigkeit beim Erdgas hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist eine krisenresistente und zuverlässige Energielieferkette, die zugleich bezahlbare Energie bereitstellt, aufzubauen. Hierzu gibt es starke Projekt z.B. in der Partnerschaft mit Marokko für den Import von grünem H2.

In welchem Bereich des Transport- und Logistiksektors sehen Sie das größte Potenzial und wo den größten Aufholbedarf?

Betrachtet wir die absoluten Zahlen hinsichtlich der CO2 Emissionen wird schnell klar, dass im schweren Langstrecken LKW Bereich das größte Potenzial liegt. Zugleich handelt es sich bei diesem Segment auch um eines der Anspruchsvolleren, was die Suche nach alternativen Lösungen angeht. Daher ist aus meiner Sicht auch der Aufholbedarf am größten, wenn wir z.B. einen Vergleich zu kleineren und leichteren Fahrzeugen ziehen.

Die IAA TRANSPORTATION ist die führende globale Leitplattform für Nutzfahrzeuge, Transport und Logistik. Sie bringt Innovatoren aus sämtlichen Spektren der Mobilität zusammen. Mit wem wollen Sie sich im kommenden September vernetzen und warum?

Mir ist neben der Vernetzung unserer Kunden, Lieferanten und strategischen Partner insbesondere auch die Vernetzung der einzelnen Regionen sehr wichtig. Aus meiner Sicht wird die Dekarbonisierung der Nutzfahrzeugindustrie nur erfolgreich zu stemmen sein, wenn wir die Innovationen und Ideen der einzelnen Regionen von Ostasien bis Amerika kombinieren um das Wasserstoffökosystem als Ganzes zum Laufen zu bekommen.

Der Wandel im Transport- und Logistiksektor hin zu den nachhaltigen Lösungen ist groß. Wie lautet Ihre Vision für den Sektor in 20 Jahren?

Ich bin überzeugt das sich in den nächsten 20 Jahren der Transport- und Logistiksektor grundlegend neu ausgerichtet haben wird und wir eine Vielzahl Use-Case optimaler und komplementärer Lösungen im Markt sehen werden.  Insbesondere bei der Infrastruktur werden aus den heutigen kleineren Keimzellen und noch unzureichenden Abdeckungen mit Ladestationen / H2-Tankstellen flächendeckende Netze entstehen, die eine wachsende und emissionsfreie Nutzfahrzeugmobilität der Zukunft ermöglichen.

 

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