Internationaler Presseworkshop

Hersteller gaben Ausblick auf Themen der IAA TRANSPORTATION 2024

News
Beitrag vom 14. Juni 2024

Der Internationaler Presseworkshop in Frankfurt/ Main blickte vom 10. - 11. Juni 2024 auf die zentralen Themen und Highlights der IAA TRANSPORTATION. Diverse Hersteller gaben dabei einen Ausblick auf die Zukunft des Transport- und Logistiksektors

Auf dem Internationalen Presseworkshop vom 10.-11. Juni 2024 in Frankfurt am Main präsentierten diverse Hersteller innovative Lösungen und spannende Entwicklungen der Transport- und Logistikbranche, die auf der führenden Leitplattform für die Nutzfahrzeug-, Transport- und Logistikbranche in Hannover vom 17. - 22. September zu sehen sein werden. 

Der Internationaler Presseworkshop in Frankfurt/ Main blickte vom 10. - 11. Juni 2024 auf die zentralen Themen und Highlights der IAA TRANSPORTATION. Diverse Hersteller gaben dabei einen Ausblick auf die Zukunft des Transport- und Logistiksektors

Auf dem Internationalen Presseworkshop vom 10.-11. Juni 2024 in Frankfurt am Main präsentierten diverse Hersteller innovative Lösungen und spannende Entwicklungen der Transport- und Logistikbranche, die auf der führenden Leitplattform für die Nutzfahrzeug-, Transport- und Logistikbranche in Hannover vom 17. - 22. September zu sehen sein werden. 

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Beitrag vom 14. Juni 2024

Eröffnungsrede von VDA-Präsidentin Hildegard Müller

In ihrer Eröffnungsrede hob VDA-Präsidentin Hildegard Müller die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Nutzfahrzeug-, Transport- und Logistiksektor hervor und betonte die vielfältigen Möglichkeiten; nachhaltige Mobilität in der Nutzfahrzeugindustrie noch konsequenter umzusetzen. Es gehe darum, Produkte und Innovationen zu entwickeln, die Dekarbonisierung, CO2-Reduktion und klimaneutrale Mobilität vorantreiben. Ziel sei es, einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs bis 2050 zu leisten, Dafür brauche es eine flächendeckende Elektrolade- und Wasserstofftankinfrastruktur, leistungsfähige Stromnetze, ausreichend klimaneutrale Energie, bessere Standortbestimmungen, freien und fairen Handel, internationale Partnerschaften, einen noch stärkeren Fokus auf die Potentiale der Digitalisierung sowie geeignete politische Rahmenbedingungen. Die IAA TRANSPORTATION sei der beste Ort, um zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und innovative Antriebstechnologien mit Vertreter aller Branchen zu diskutieren. Als Beispiel nannte Müller den „Infrastruktur-Campus“, dessen Ziel es sei, Megawattladen und die Wasserstoffbetankung zu veranschaulichen, die unterschiedlichen Interessen von Herstellern und Ladeanbietern aufzuzeigen und gemeinsam Lösungen zu finden.

VDA
(c) VDA

Diverse Hersteller teilten in Vorträgen ihre Visionen für die nachhaltige Zukunft des Transport- und Logistiksektors.

Daneben teilten auch Branchenführer – darunter Daimler Truck, Ford, Kia,  MAN Truck & Bus, Michelin, Quantron und Schmitz Cargobull – in Beiträgen ihre Visionen und Ambitionen für die nachhaltige Zukunft des Transport- und Logistiksektors. 

Karin Rådström (CEO von Mercedes-Benz Trucks) erklärte, dass sie die Nutzfahrzeugbranche sowohl als Teil des Problems, als auch der Lösung verstehe. Im Hinblick auf die Dekarbonisierung des Sektors verwies sie auf die Bedeutung einer dualen Strategie, die sowohl Batterie als auch wasserstoffbasierten Antriebe einschließt. Damit das gelinge, müsse die EU aber bis 2030 monatlich rund 400 Schnellladepunkte für Lkw und 300 Wasserstofftankstellen mit 700 bar bauen. Mit “Truck Charge kündigte sie zudem ein neues Service-Angebot zur Ladeinfrastruktur an, dass herstellerunabhängige Beratung, Hardware und digitale Dienste rund um die Elektromobilität im Nutzfahrzeugsektor ermöglichen soll. Der offizielle Lauch ist zur IAA TRANSPORTATION im September geplant.

Philipp Ostbomk (VP Sales B2B, Michelin Europa Nord) sprach über die Notwendigkeit nachhaltiger Reifentechnologien und deren Einfluss auf die Logistikbranche. So entstünden 90 Prozent des Umweltimpacts von Reifen während der Nutzungsphase. Michelin wolle hier auf Langlebigkeit, weniger Material- und Energieverschwendung, digitalen Lösungen und intelligenten Technologien setzen. Das Ziel: Reifen bis 2030 zu 40% aus nachhaltigen oder recyclebaren Materialen zu produzieren und bis 2050 100% nachhaltig zu werden. Aktuell würden Reifen zu oft vor der Zeit getauscht. So könne ein Millimeter weniger Profil an den Reifen 15.000 Tonnen Rohmaterial einsparen. Retread-Reifen würden die Laufleistung sogar auf 150 Prozent steigern und 70 Prozent Rohmaterial einsparen. Das gelte auch für Neureifen.

Andreas Schmitz, CEO von Europa führendem Trailer-Hersteller Schmitz Cargobull, bekräftigte wiederum den Willen seine Kunden bei der digitalen Transformation hin zu nachhaltigen Transportlösungen zu unterstützen, warnte aber angesichts gestiegener Rohstoff- und Produktionspreise auch vor einer Überregulierung in der gesamten Wertschöpfungskette. Diese könne die Transformation behindern, wenn Kosten zur CO2-Reduktion an die Kunden weitergegeben werden müssten. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit seien kein Widerspruch, Deregulierung könnte aber zusätzliche Kostenbelastungen vermeiden. Bis 2030 will Schmitz Cargobull die CO2-Emissionen in der Produktion um 90 Prozent senken.

Friedrich Baumann (Head of Sales & Customer Solutions, MAN Truck & Bus SE) gab dazu einen Vorgeschmack auf den Stand des Unternehmens auf der IAA TRANSPORTATION. Dabei enthüllte er, dass MAN seinen Wasserstoff-Verbrennungsmotor-Truck MAN hTG sowie eine vollständige Palette von batterieelektrischen Fahrzeugen einschließlich 4x2- und 6x4-Derivaten und dem neuen TGE zeigen werde. Für die Zukunft sagte er, dass MAN sich verpflichtet hat, Transportlösungen mit bis zu 250 Tonnen Gewicht emissionsfrei anbieten zu können. Er glaubt auch, dass 85 bis 90 % der Dieselanwendungen in BEV-Technologie umgewandelt werden können. Man müsse alles gleichzeitig verfolgen, die Karten würden jetzt gelegt, formulierte Friedrich Baumann das Ziel des Unternehmens. Bis 2030 solle dann 50 Prozent der Flotte klimaneutral sein. Dabei hob Baumann die Bedeutung vom Ausbau des Megawattcharging hervor, da es seiner Meinung nach 50.000 Stationen allein in Deutschland bräuchte. MAN habe dafür das Lade-Joint-Venture Milence gegründet.

 Andreas Haller (CEO und Gründer von Quantron) glaubt, dass der Weg zu Zero Emissions nur durch intelligente und starke Partnerschaften gemeistert werden könne. zum Beispiel mit der Energie- und Infrastrukturbranche. Deshalb hätte man jetzt  Joint Venture namens HEMTRON gegründet, das sich auf sauberen Wasserstoff und HRS-Infrastruktur konzentriert. Zwar setze das Unternehmen derzeit sowohl auf batterieelektrische als auch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, es sehe aber beim Nutzlast- und Energievorteil von Wasserstoff und der Brennstoffzelle erhebliche Vorteile.

Claudia Vogt (Director Ford Pro, Ford-Werke GmbH) kündigte an, in der vor zwei Jahren gegründeten Sparte nach dem Produktlaunch des E-Transit Custom auch kleine und mittlere Unternehmen rasch für die E-Mobilitiät gewinnen. Dafür hätte man das Simulationstool "E-Switch-Assist" geschaffen, mittels dessen sich die Tauglichkeit für Elektrifizierung fahrzeugweise prüfen lässt. Dabei ging sie auch auf eine Studie ein, demnach 60 Prozent der Kunden in den nächsten 5 Jahren die Anschaffung eines E-Vans erwägen.

Pierre-Martin Bos (Director PBV, Kia Europe) stellte abschließend Kias Strategie für die neue Nutzfahrzeugplattform “Plattform Beyond Vehicle” vor. Die neue Plattform soll eine flexible Gestaltung von Fahrzeugen ermöglichen und auf unterschiedliche Nutzungsanforderungen zugeschnitten sein. Dabei setzt auf fortschrittliche Technologien wie Robotik und autonomes Fahren Mit den PBV will man Maßstäbe bei Reichweite, Raumeffizienz, Vernetzung und Kosten setzen. Bos kündigte für September an, auf der IAA TRANSPORTATION MIT dem PV5 einen ersten der "Space-Vans" vorzustellen.

Eine Erlebnis- und Networking-Tour in die Klassikstadt Frankfurt lud zum Netzwerken ein

Bei einer Tour in die Klassikstadt Frankfurt konnten Teilnehmer zudem die neuesten Innovationen von Ford, Daimler Truck und Quantron erleben. So gab Radström zur Demonstration der Praxistauglichkeit der E-Mobilität vor Ort den Startschuss für die European Testing Tour. Dabei schickt das Unternehmen zwei batterie-elektrische Fernverkehrs-Lkw eActros 600 über 13.000 Kilometer durch mehr als 20 europäische Länder.  Ford zeigte zudem den Ranger MSRT und den emissionsfreien E-Transit Custom und Quantron brachte seinen wasserstoff-elektrische QUANTRON QHM mit. Hier bot sich auch die Gelegenheit zum intensiven Austausch und Aufbau von Netzwerken vor beeindruckender Kulisse. 

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