News

IAA Voices Conference Special: Interview Schaeffler AG

Matthias Zink ist seit 2017 CEO Automotive Technologies der Schaeffler AG. Zunächst als Co-CEO übernimmt er diese Position seit 2019 alleinig und verantwortet die Unternehmensbereiche Motor- und Getriebesysteme, E-Mobilität, Lager, Fahrwerkssysteme und New Mobility.

Stellen Sie sich vor, Sie wären in einer Zeitmaschine und auf dem Weg „zurück in die Zukunft“. In welchem Jahr würden Sie gern aussteigen und warum?

Auch wenn ich länger über diese Frage nachdenke, komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass ich mit voller Überzeugung im Hier und Jetzt lebe. Jetzt ist es unsere Aufgabe, bei so wichtigen Themen wie der Nachhaltigkeit die Weichen für die Zukunft zu stellen. Daran möchte ich mitarbeiten und meinen Beitrag leisten.

Wenn Sie eine Superkraft hätten, die Ihnen beruflich weiterhelfen würde, welche wäre das?

Dazu muss ich kurz etwas ausholen. Vor Kurzem haben wir bei Schaeffler das traditionelle Schaeffler Kolloquium veranstaltet, unsere größte und wichtigste Kundenveranstaltung. Verglichen mit dem letzten Kolloquium vor vier Jahren haben wir dort in den Themenfeldern Elektrifizierung, Fahrwerkanwendungen und Lager mehr Innovationen, mehr neue Konzepte und mehr Prototypen gezeigt als jemals zuvor bei einem solchen Event. Wenn ich eine Superkraft hätte, dann möchte ich genau diesen Innovationsgeist, diese Begeisterung des gesamten Teams und den Mut, immer neue Technologien für eine Mobilität im Wandel zu entwickeln, beibehalten und in die Zukunft tragen.

Matthias Zink, CEO Automotive Technologies der Schaeffler AG

Welchen Trend verfolgen Sie aktuell beruflich mit großem Interesse?

Mich begeistert zu sehen, wie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Reduzierung von Emissionen mittlerweile industrieweit angekommen ist. Mehr und mehr werden diese Themen konsequent verfolgt und Realität – von der Energieerzeugung bis zu ihrer effizienten Nutzung. Ich habe beispielsweise vor ein paar Jahren nicht gedacht, dass ich mich als Ingenieur heute so intensiv mit der Energietechnik für die nächste Generation beschäftige. Hier steckt auch noch viel Potenzial. Ich möchte daran mitarbeiten, dieses Potenzial zu heben.

Was ist/war für Sie in den vergangenen zehn Jahren der größte Gamechanger in der Logistik- oder Transportbranche?

Die Kamera-Monitor-Systeme, die die Außenspiegel von Trucks ersetzen, sind für mich ein Gamechanger. Die Idee dafür ist einfach aber genial. Und hier kommt vieles zusammen: Es verbessert die Sicht des Fahrers, hat aerodynamische Vorteile und senkt sogar den Verbrauch. Das ist für mich eine klassische Win-Win-Entwicklung. Dabei ist es eine hochkomplexe Entwicklung und erfordert viel Systemwissen. Von solchen Lösungen würde ich gerne mehr sehen.

Welche Innovation sehen Sie aktuell international als Blaupause auf dem Weg zur Klimaneutralität?

Hier möchte ich zwei Themen nennen, erstens eine konsequent durchdachte Elektrifizierung für Nutzfahrzeuge und den Wasserstoffantrieb. In beiden Lösungssträngen steckt enormes Potenzial für die Transport- und Logistikbranche auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Darüber werde ich am 20. September in meinem Panel auf der IAA Conference auch mit weiteren Gästen sprechen.

Was erhoffen Sie sich von der IAA TRANSPORTATION?

Ich freue mich auf interessante Dialoge mit Kunden, Partnern und den Vertretern der Transport- und Logistikbranche. Schaeffler wird erstmals auf einer IAA Transportation sein und wir bringen natürlich unsere Lösungen aus den Bereichen Elektrifizierung, Emissionsreduzierung, Digitalisierung und automatisierten Fahren mit nach Hannover. Aber wir wollen auch zuhören und lernen, was die Branche bewegt und wie wir mit unseren Produkten und Services einem klimaneutralen Verkehr näherkommen können.

Worauf freuen Sie sich bei der IAA Conference besonders?

Bei der IAA Conference kommt aus meiner Sicht zusammen, was zusammengehört: etabliere Branchenriesen und Newcomer, Hersteller und Zulieferer, Politiker und Experten. Dieser holistische Blick auf die Inhalte gefällt mir, denn wir müssen gerade bei den aktuell so wichtigen Themen gemeinsam an einem Strang ziehen. Es geht darum, Verbrauch und Emissionen massiv zu reduzieren, Logistikketten zu verbessern und Fahrer zu entlasten. Das schafft kein Einzelner allein. Daher freue mich auf den übergreifenden Dialog. 

 

Biografie:

Matthias Zink ist seit 2017 CEO Automotive Technologies der Schaeffler AG. Zunächst als Co-CEO übernimmt er diese Position seit 2019 alleinig und verantwortet die Unternehmensbereiche Motor- und Getriebesysteme, E-Mobilität, Lager, Fahrwerkssysteme und New Mobility. Zu seinem Verantwortungsbereich gehört ebenso der Bereich Forschung und Entwicklung sowie das Global Key Account Management der Sparte Automotive Technologies. Matthias Zink studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Kraftfahrzeugtechnik. Seine Karriere bei Schaeffler begann er 1994 bei LuK.