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IAA Voices: Interview SAF-HOLLAND

Christoph Günter ist seit 1. Oktober 2019 President Europe, Middle East und Africa der SAF-HOLLAND Group. Darüber hinaus verantwortet er die Aktivitäten in Australien und Neuseeland. In seiner Position als Chief Technology Officer (CTO) des Unternehmens steuert er zudem die weltweite Produktneuentwicklung im Unternehmen.

Christoph Günter, President Europe, Middle East and Africa sowie Chief Technology Officer (CTO) bei SAF-HOLLAND

Wofür steht SAF-HOLLAND und was sollte jeder IAA-Besucher über das Unternehmen wissen?

Unser Kerngeschäft sind Achs- und Federungssysteme für Trailer sowie Sattelkupplungen für Lkw und Kupplungssysteme für Lkw, Anhänger und Sattelauflieger. Unter den Marken SAF, Holland, V.Orlandi, TrailerMaster, Neway, KLL und York vertreiben wir unsere Produkte und Lösungen weltweit. Wir stehen für innovative, qualitativ hochwertige Produkte, die die Effizienz, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit von Nutzfahrzeugen erhöhen. Aktuell liegt unser Fokus dabei auf der Elektrifizierung von Achsen und auf der Digitalisierung und Vernetzung von Trailern, um Transportprozesse zu optimieren. Wir sind ein zuverlässiger und vertrauenswürdiger Partner, leben Service und Kundennähe: Wir sind weltweit in vielen Regionen direkt vor Ort, sodass wir schnell handeln und uns an den regionalen Bedürfnissen orientieren können.

Welches ist das wichtigste Projekt der Firma für 2022/23?

Das Thema alternative Antriebe beschäftigt uns zurzeit besonders intensiv. Nach der erfolgreichen Testphase im realen Speditionsbetrieb wird unsere Rekuperationsachse SAF TRAKr für Trailer noch vor Ende des Jahres in Serie produziert und in den Markt eingeführt werden. Mit der elektrifizierten Trailerachse wandeln wir kinetische Energie, die ansonsten vernichtet werden würde, in Strom um. Dieser wird dann anderen elektrischen oder hybriden Verbrauchern an Nebenantrieben im Trailer zur Verfügung gestellt, beispielsweise einem Kühlaggregat. Die Achse kann man an unserem Stand, aber auch bei vielen unserer Kunden auf den Messeständen sehen.

Die neu konzipierte IAA TRANSPORTATION ist Plattform und Treffpunkt für Transport- und Logistikunternehmen aus aller Welt. Was macht die Messe für Sie so reizvoll?

Die Mobilität der Zukunft unterliegt einem ständigen Wandel. Die IAA Transportation ist für uns einerseits die Plattform, auf der aktuelle Entwicklungen, Innovationen und neue Produkte vorgestellt und diskutiert werden – international und ganzheitlich. Andererseits ist sie für uns ein wichtiger Branchentreffpunkt und Gradmesser: Wir kommen mit Kunden, Interessenten und Partnern aus aller Welt zusammen und tauschen uns zu den Entwicklungen der Nutzfahrzeug-Branche aus.

Worauf dürfen sich die IAA-Besucher an Ihrem Stand besonders freuen?

Die Megatrends Elektrifizierung, Digitalisierung und automatisiertes Fahren sind die Treiber der Innovationen, die wir auf der IAA Transportation 2022 zeigen. Neben der Rekuperationsachse SAF TRAKr, die 2022 in die Serienproduktion startet, zeigen wir zahlreiche weitere Neuheiten, die die Megatrends aufgreifen und Antworten geben: Das Konzept des SAF-HOLLAND Automated Coupling zeigt unsere Kompetenz an der Schnittstelle zwischen Truck und Trailer.

Das Thema Digitalisierung beschäftigt uns bereits seit einigen Jahren, insbesondere was die Telematik betrifft. Seit wir den britischen Telematikspezialisten Axscend erworben haben, bauen wir auch die Digitalisierung in Achse und Fahrwerk weiter aus, um Predictive Maintenance Funktionen Realität werden zu lassen.

Auf der Messe wird die sensorbasierte Smart Axle mit dem Telematik-System SAF TrailerMaster und dem neuen Reifendruckkontrollsystem SAF TIRE PILOT I.Q. ein bedeutendes Thema sein, im Hinblick auf den intelligenten und vernetzten Trailer, der sich in die digitalen Logistikprozesse einfügt. Neben optimierten Prozessen versprechen wir uns davon höhere Sicherheit, geringere Gesamtkosten und Konformität mit der neuesten Gesetzgebung.

Die kommenden Jahre stehen ganz im Zeichen der Transformation. Wo steht die Transport- und Logistik-Branche im Jahr 2030 – und welche Meilensteine wollen Sie bis dahin bewältigt haben?

In diesen wirtschaftlich volatilen Zeiten sind die Megatrends der Nutzfahrzeugbranche – Digitalisierung, Elektrifizierung und das automatisierte Fahren – eine Konstante, die in uns in den vergangenen Jahren begleitet hat. Hier sehen wir auch unsere Zukunft. Natürlich werden wirtschaftliche Schwankungen die Geschwindigkeit und die Schwerpunkte der Entwicklung beeinflussen. Dennoch haben wir die Vision, dass 2030 Flotten auf Langstrecken automatisiert fahren und im innerstädtischen Verkehr alternativ angetrieben werden. Viel Potenzial sehen wir zudem in prozessoptimierenden, digitalen Lösungen für Predictive Maintenance Funktionen und anderen smarten Helfern.

 

Biografie:

Christoph Günter ist seit 1. Oktober 2019 President Europe, Middle East und Africa der SAF-HOLLAND Group. Darüber hinaus verantwortet er die Aktivitäten in Australien und Neuseeland. In seiner Position als Chief Technology Officer (CTO) des Unternehmens steuert er zudem die weltweite Produktneuentwicklung im Unternehmen.
 
Er startete seine berufliche Karriere 2004 bei der MAN Nutzfahrzeuge AG im Bereich Sales und Marketing in München und Paris und war seit 2007 in diversen Stabs- und operativen Führungsfunktionen in den Bereichen Sales, Marketing und Produktentwicklung im Knorr-Bremse Konzern – Weltmarktführer für Bremssysteme und ein führender Anbieter sicherheitskritischer Subsysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge – tätig. Herr Günter verantwortete dort zuletzt als Vice President Sales & Marketing EMEA die Bereiche Trailer, Specialist OE und Agricultural Vehicles bei der Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH.
 
Christoph Günter ist Diplom-Wirtschaftsingenieur. Er studierte am heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Universität in Salamanca in Spanien Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Operations Research, Logistik, Unternehmensführung und Informatik.