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IAA Voices: Interview Certivity
Certivity ist ein RegTech-Unternehmen, das eine SaaS entwickelt, um gesetzliche Anforderungen nahtlos mit den Entwicklungsprozessen zu verbinden, was zu einem intelligenteren, sichereren, transparenteren, effizienteren und kostengünstigeren Management von gesetzlichen Anforderungen führt. Die Software wird als zentrale Anlaufstelle dienen, um das Lesen und Verstehen von regulatorischen Dokumenten zu fördern sowie die Zusammenarbeit und Interpretation dieser digital abzubilden. Die Rückverfolgbarkeit und tiefe Integration von regulatorischen Anforderungen in Engineering-Prozessen dient als Grundlage für ein modernes System-Engineering.
Warum sollten etablierte Mobilitätsunternehmen euer Startup unbedingt kennen?
Unser Claim lautet „You waste engineering hours on regulatory compliance“ und ich glaube, dass es sich heutzutage kein Unternehmen mehr leisten kann, ungenutztes Potenzial brach liegen zu lassen. In Zeiten von Fachkräftemangel und hohen Kosten müssen die Organisationen so effizient wie möglich funktionieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hinzu kommt, dass Mobilitätsunternehmen vor massiven regulatorischen Herausforderungen, die durch neue Technologien wie automatisiertes und autonomes Fahren, Elektro- und Software-definierte Fahrzeuge ausgelöst werden, stehen. Wir sehen auch, dass diese Herausforderungen mit enormen Investitionen in Produkt-Compliance-Organisationen gemeistert werden sollen. Wir glauben, dass wir durch unsere Software hier eine wesentliche Erleichterung für Unternehmen bieten können. Daher ist es sicher gut, uns zu kennen.
Könnt ihr euer Produkt/euren Service möglichst einfach anhand weniger Stichworte erklären?
Wir von Certivity sind ein RegTech-Unternehmen, das eine Softwareplattform entwickelt, um gesetzliche Anforderungen nahtlos mit den Entwicklungsprozessen zu verbinden, was zu einem intelligenteren, sichereren, transparenteren, effizienteren und kostengünstigeren Management von gesetzlichen Anforderungen führt. Unsere intelligente Software wird für Unternehmen als zentrale Anlaufstelle dienen, um das Lesen und Verstehen von regulatorischen Dokumenten zu erleichtern sowie die Zusammenarbeit und Interpretation von regulatorischen Anforderungen durchzuführen. Darüber können wir über Schnittstellen regulatorische Anforderungen in die Engineering-Prozesse integrieren, was die Grundlage für ein modernes System-Engineering darstellt.
Auf der IAA Transportation trefft ihr als Startup alle wichtigen Player der Branche. Welche Rolle spielt die Messe für euch und worauf seid ihr am meisten gespannt?
Die IAA generell spielt für uns eine sehr wichtige Rolle. Unsere Software und die Intelligenz dahinter funktionieren unseres Erachtens in vielen Branchen. Aufgrund des fachlichen Hintergrundes des Teams und der bevorstehenden Herausforderungen haben wir jedoch in dem Bereich Automotive begonnen. Dort wollen wir unser Produkt reifen lassen aber dann auch zügig weitere Brachen angehen. Wir waren auch schon bei der IAA Mobility in München in der Startup Area mit einem Stand vertreten und konnten wichtige Leads und auch Kunden gewinnen. Gleiches erhoffen wir uns natürlich auch von der IAA Transportation als einer der wichtigsten Messen in diesem Bereich. Ich freue mich besonders zu sehen, wie sich das Format weiterentwickelt. Ähnlich wie im Fall der IAA Mobility soll der Fokus weg vom reinen Automobil und hin zum erweiterten Scope der kompletten Transportation Journey entwickelt werden. Bei der IAA Mobility hat das gut funktioniert und jetzt bin ich gespannt, wie das bei der IAA Transportation gelingt.
Wie werdet ihr auf der IAA Transportation präsent sein und worauf dürfen sich die Besucher an eurem Stand freuen?
Wir haben einen Startup-Stand und werden im Rahmen der Pitch Sessions unser Produkt vorstellen. Darüber hinaus ist es als Softwareunternehmen herausfordernd, Aufmerksamkeit zu erregen, aber wir haben einen Flatscreen am Stand und freuen uns darauf, allen Interessenten unsere Software live und in Action vorzustellen. Danach werden sie definitiv mit positiven Eindrücken zum Thema Regulatory Compliance nach Hause gehen.
Wie lautet eure Mobilitäts-Vision für das Jahr 2030?
Letztlich stellen wir bis 2030 die Weichen dafür, ob wir unser Klima retten können. Dafür spielt das Mobilitätsverhalten der Menschen eine maßgebliche Rolle. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit den Technologien, die derzeit entwickelt werden, die auch schon vor 2030 verfügbar sein werden, als Mobilitätsindustrie unseren Beitrag dazu leisten werden. Die Erfahrungen, die ich in meiner mehrjährigen Arbeit für Daimler, AID und Argo AI an der rechtlichen Compliance, der damit verbundenen Auslegung der Technologie und auch der Gesetzesentwicklung für automatisierte und autonome Fahrzeuge gesammelt habe, machen mich zuversichtlich, dass wir bis 2030 zumindest in den Städten und im Waren-Fernverkehr Fahrzeuge mit dem Automatisierungsgrad Level 4 sehen werden. Natürlich batterieeklektisch oder wasserstoffbasiert und das am besten noch mit nachhaltiger Energieerzeugung und produziert mit nachhaltigen Rohstoffen. Ich hoffe auch, dass wir bis dahin möglichst viele Innenstädte zu verkehrsfreien Zonen umgebaut haben, damit wir Menschen in den vollen Genuss der Schönheit unserer Städte kommen können. Auch glaube ich, dass eVTOL-Flugverkehr als Ergänzung zum Linienflugverkehr verfügbar sein wird. Fraglich ist allerdings noch, wie das Pricing hierfür aussehen wird und wer sich das dann leisten kann. In Summe glaube ich, dass wir bis 2030 die größten Verkehrsveränderungen sehen werden, die der Mensch bislang erfahren hat – und wir von Certivity wollen die Hersteller dabei unterstützen, diese Produkte gemäß den gesetzlichen Anforderungen auf den Markt zu bringen.
Interviewpartner: Nico Wägerle ist Gründer und Geschäftsführer von Certivity. Nach dem Studium in Konstanz und in Cardiff arbeitete er als Jurist in der Rechtsabteilung der Daimler Financial Services AG, wo er die Themen IT-Service und Outsourcing verantwortete. Später wurde er bei der Daimler AG Teil einer interdisziplinären agilen Organisation zur Implementierung und Umsetzung einer agilen Rechtsberatung der Entwicklung mit Fokus auf Produkthaftung, Straßenverkehrsrecht, Homologation, Datenschutz für automatisierte Fahrzeugtechnologien (L3 und Urban L4). 2019 wechselte Nico Wägerle als Senior Legal Counsel zur Autonomous Intelligent Driving GmbH in München. Hier war er mitverantwortlich für die rechtliche Beratung des Zusammenschlusses der AID und Argo AI. Zusätzlich hat er die Abteilung für Government Affairs aufgebaut und in Industrieverbänden (VDA & ACEA & Bitkom) im Hinblick auf die rechtliche Gestaltung von AD-Gesetzen z.B. neueste L4-Gesetzgebung in Deutschland mitgewirkt.